Die Geschichte unserer Gartenanlage und des Vereins

Chronik des KGV „Galgenberg I“ e.V.

Abderhalden war der „Vater“

Am 24.06.2024 jährt sich zum 100. Mal der Tag, an dem unser Kleingartenverein „Galgenberg I“ e.V. gegründet wurde. Mit 503 Parzellen ist er die drittgrößte Kleingartenanlage in der Saalestadt. Ein Blick in die Chronik des Vereins verrät, dass die Geschichte des Vereins schon viel älter ist.

1915 gründete Prof. Dr. Emil Abderhalden, der von 1911 bis 1945 Direktor am physiologischen Institut der Universität Halle-Wittenberg war, den „Bund zur Erhaltung und Mehrung der deutschen Volkskraft“ e.V. in Halle an der Saale. Er wollte sozial Schwachen helfen und bat den Magistrat von Halle, die Kirchen und Privatpersonen, ihm Land zum Zwecke der Aufteilung in Kleingartenparzellen zu überlassen. Trotz einiger Rückschläge gelang es ihm, etwa 800 Morgen Brachland zu pachten und in etwa 300 Quadratmeter große Kleinackerparzellen aufzuteilen. Bei einem jährlichen Pachtzins von einer Reichsmark konnten somit 5000 bedürftige Familien Kartoffeln, Rüben, Kohl und vieles mehr für ihre eigene Ernährung anbauen.

Auf dem Weg zur Kleingartenanlage

Im Jahre 1919 musste Abderhalden erkennen, dass der Acker jedoch immer weniger mit wichtigen Nahrungsmittel bestellt wurde und empfahl, die Kleingartenparzellen in Bundeskleingartenparzellen umzuwandeln. Dabei entstand im Juni 1924 auch die „Bundeskleingartenanlage am Galgenberge“. Die Umwandlung von der notwendigen Ernährungssituation zur sinnvollen kleingärtnerischen Beschäftigung war vollzogen.

Im Laufe der Zeit entwickelte sich die Kleingartenanlage „Galgenberg I“, wie sie heute heißt, zu einer modernen Anlage. Sie verfügt über ein großzügig gestaltetes Vereinshaus, das Anfang der sechziger Jahre des vorigen Jahrhunderts erbaut wurde., Geld und Material waren knapp, jedoch machte die Not erfinderisch. Ein in der Nähe stehender nutzloser Bunker wurde in vielen freiwilligen Einsätzen nach Einholen der Genehmigungen abgerissen und das Material mühevoll in die Anlage geschleppt und das immer bergauf.

Hier entstand in harter Arbeit ein Vereinsheim, das sich sehen lassen kann. Die Keller und Fundamente mussten in den Fels getrieben werden und das alles ohne Bezahlung. Der große Saal wurde in diesem Jahr komplett renoviert und sogar ein neuer Fußbodenbelag eingebracht.

Der Spielplatz vor dem Vereinshaus wurde in den achtziger Jahren grundlegend verändert. Es entstand ein Areal mit Sandkiste und Spielgeräten, ein Freisitzplatz vor dem Vereinshaus, aufgelockert mit Beeten und Büschen sowie mit Bänken zum Verweilen. Das Wasserleitungsnetz, das 1930 gelegt wurde, wird derzeit erneuert. Auch die Freileitungen für Elektroversorgung wurden gekappt und unterirdisch verlegt. Der Haupteingangsbereich wurde grundlegend umgestaltet und für Schwerbeschädigte Parkmöglichkeiten für 13 Autos in unmittelbarer Nähe der Eingänge eingerichtet.