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Ein milder Winter und ein trocken- warmes Frühjahr sind ideale Voraussetzungen für ein Auftreten von Gespinstmotten. Die kleinen Raupen, die wenige Millimeter groß an jungen Zweigen überwintern, beginnen Anfang April ihre erste Fraßphase. Sie fressen von innen heraus Blattknospen an. Während der Dauer des Austriebes der Blätter werden von den Raupen mehr und mehr die ersten weißen Gespinste gewebt. Die immer größer werdenden Raupen fangen schließlich an, einzelne Zweige kahl zu fressen.

Fotos: Silvia Kortum

Ende Mai / Anfang Juni erreichen die Raupen, deren dunkle Punkte auf den hellen Körpern nun deutlich erkennbar sind, ihre letzte Raupenphase. In diesem Stadium kann es vorkommen, dass bei Massenbefall ganze Astpartien des Wirtsbaumes mit den weißen Gespinsten eingesponnen und die Blätter abgefressen werden. Für das Gehölz ist dies zwar eine stressige Zeit, jedoch ist der Schaden nicht dauerhaft und die Blätter treiben nach dem Schlupf der Raupen in der Regel wieder aus.

Im Laufe des Junis verpuppen sich die Raupen und ab etwa Anfang Juli schlüpfen die ca. 10 Millimeter langen Falter. Die Mehrzahl der bei uns lebenden Falter der Gespinstmotten haben an ihren Vorderflügeln schwarze Pünktchen. Die Hinterflügel sind graubraun. Etwa 20- 60 Eier werden kurz nach dem Schlüpfen ziegelförmig und in Reihen an Zweigen der Wirtspflanzen abgelegt. Geschützt durch eine ausgehärtete Sekretschicht, beißen die winzigen Raupen nach 2- 3 Wochen ein Loch in ihre Eischicht und überwintern in diesem Stadium am Gehölz.
Im Kleingarten werden insbesondere Apfel-, Quitten- und Birnbäume von der Gespinstmotte befallen, aber auch Mirabellen, Pflaumen, Zwetschen oder Pfirsichbäume sowie Spindelsträucher gehören zu den Wirtspflanzen.
Natürliche Feinde der Raupen sind Raubwanzen, Schlupfwespen und Vögel.

Die Gespinste einschließlich der Puppen sollten frühzeitig herausgeschnitten, die Raupen abgesammelt oder mit einem Wasserstrahl abgespritzt werden. Bacillus thuringiensis (Bt) Präparate sind ebenfalls wirksam gegen die fressenden Raupen.