• Lesedauer:4 min Lesezeit

Start in den Hochsommer

Der Juli gilt als Monat der sengenden Hitze und Trockenheit. Niederschläge beschränken sich meist auf kurze Zeiträume in Form von Gewittern und Starkregen. Das regelmäßige Wässern und Hacken ist die Hauptaufgabe, um die Feuchtigkeit im Boden zu halten. Nicht zu vergessen sind Düngegaben, um der Auswaschung von Nährstoffen durch das regelmäßige Wässern entgegenzuwirken. Starkzehrer wie Kürbisse, Sellerie, Gemüsepaprika, Rhabarber, Tomaten und alle Kohlarten benötigen eine ausreichende Nährstoffversorgung. Am besten eignet sich eine flüssige Kopfdüngung. Als Alternative zu herkömmlichem Dünger können Brennnessel- Jauche oder
Komposttee gegeben werden.

Aussaat, Pflanzung, Vermehrung

Bis Mitte des Monats können noch Buschbohnen, Chinakohl, Gemüsefenchel, kurze Möhren, Rote Beete, Radieschen und Salat für die Herbsternte ausgesät werden. Bis Ende Juli ist neben der Aussaat von zweijährigen Sommerblumen auch die beste Zeit, selbst
geerntete Samen von winterharten Stauden wie Mohn, Rittersporn, Iris oder Lupinen gezielt im Freiland auszusäen. Direkt nach der natürlichen Samenreife würden sich die Pflanzen auch selbst aussäen. Je kleiner die Samen sind, desto dichter müssen sie unter der Erdoberfläche liegen. Auf gleichmäßige Feuchte ist zu achten. Einige Sorten lassen sich beim Keimen viel Zeit, daher nicht
gleich die Geduld verlieren.

Johannisbeeren lassen sich besonders gut im Juli durch Stecklinge vermehren.

Pflanzenschutz

Zur Vorbeugung von Kraut- und Knollenfäule an Kartoffeln und von Kraut- und Braunfäule an Tomaten kann Schachtelhalm- Brühe, verdünnte Magermilch oder Knoblauch- Zwiebelschalen-Tee gespritzt werden. Dies dient zugleich der allgemeinen Kräftigung der Pflanzen. Auch die Bestäubung mit Steinmehl soll sich gegen den Pilzbefall bewährt haben. Beim Gießen im Allgemeinen darauf
achten, dass die Blätter der Tomaten nicht nass werden.

Die Fanggürtel gegen den Apfelwickler sind regelmäßig auf das Vorhandensein der Larven zu prüfen.

Ausgeizen

Im Juli gilt es weiterhin, bei Tomatenpflanzen die Seitentriebe regelmäßig auszugeizen, damit der Hauptrieb mit den Früchten ausreichend mit Wasser und Nährstoffen versorgt wird. Auch bei Gurken dienen das Auslichten einzelner Seitentriebe an den Fruchtansätzen und das Kappen von zu langen Seitentrieben der Ausreifung der Früchte und der Gesunderhaltung der Pflanze. Freilandgurken benötigen in der Regel keinen Rückschnitt.

Rückschnitt

Gehölze haben Im Juli ihr Längenwachstum abgeschlossen und treiben aus den neuen Seitenknospen aus. Es ist ein guter Zeitpunkt, um die Hecke zu schneiden. Wichtig: Zum Schutz brütender Vögel ist gesetzlich nur ein Form- oder Pflegeschnitt erlaubt! Bei manchen Rosen und einer Vielzahl von Stauden fördert ein Rückschnitt von verwelkten Blüten eine zweite Blüte. Nach der Ernte ist der ideale Zeitpunkt, Kirschbäume zu schneiden. Der Sommerschnitt hält die Steinobstgehölze vital und sorgt für eine reiche Ernte im kommenden Jahr.

Ein Rückschnitt des ersten Blütenflors bei Katzenminze, beim Lavendel und beim Salbei ist zu empfehlen. Kürzen Sie die Stauden etwas unterhalb der verblühten Blütenkerzen ein. Im Laufe des Sommers treiben sie meist eine zweite Blüte nach.

Im Juli werden abgeerntete Himbeerruten bis zum Boden zurückgeschnitten. Dabei die Ruten in den Hausmüll entsorgen, um der Himbeerrutenkrankheit vorzubeugen. Von den Neutrieben lässt man etwa 10 Stück pro laufenden Meter stehen. Ratsam ist zudem das Aufbringen einer Mulch-Schicht aus groben Kompost oder Rasenschnitt.

An Vögel und Insekten denken

Stellen Sie für Vögel wie Amsel, Meise, Zaunkönig, Grasmücke & Co eine Vogeltränke im Garten auf. Die Tiere sind insbesondere bei Trockenheit dankbar für die Möglichkeit, ihren Durst zu stillen und ihr Gefieder zu reinigen. Eine Tränke für Bienen und andere Insekten ist ebenfalls hilfreich.

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Katrin

    Hallo liebe/r Verfasser,

    vielen Dank für die vielen nützlichen Tipps im Juli. Düngung, Aussaaten Blumen und Rückschnitte – dass das Was und Wie gut beschrieben ist, macht es leicht verständlich und gleich umsetzbar!

    Da du dich auszukennen scheinst. Meine Himbeeren reifen oft bis in den Spätherbst/erste Fröste (sie waren schon vor mir im Garten, so dass ich die Sorte nicht kenne). Schmecken tun sie dann nicht mehr besonders gut und sie scheinen auch allerlei Befall oder Stress zu haben. Sollte ich sie auch einmal im Sommer zurück schneiden?
    Vielleicht ist das eine kurze Antwort wert…Vielen Dank und weiter so!

  2. Nancy

    Hallo Katrin,
    vielen Dank für deinen Kommentar. Himbeeren werden in zwei Gruppen eingeteilt, die sich beim Schnitt unterscheiden. Es gibt Sommer- und Herbsthimbeeren (sowie eine zweimal tragende Form). Daher versuche zunächst festzustellen, welche Himbeeren bei dir im Garten wachen. Typisch für Sommerhimbeeren ist, dass sie an den zweijährigen Ruten die Früchte tragen. In der Regel erkennst du die zweijährigen Ruten an den Verzweigungen und der dunkleren, etwas rissigen Rinde (besonders am Ruten – Fuß). Die Sommerhimbeere ist also eine zweijährige Pflanze, die in diesem Jahr ihre Ruten austreibt und im nächsten Jahr daran ihre Früchte bildet. Die Ruten sind oft lang und die Früchte reifen von Juni bis Juli. Es empfiehlt sich, die abgetragenen Ruten nach der Ernte bodennah zu entfernen. Die in diesem Jahr getriebenen, unverzweigten Ruten der Sommerhimbeere mit noch grüner Rinde sind zu belassen. Werden die abgetragenen Ruten nicht zurückgeschnitten, können im Frühherbst an den Verzweigungen vereinzelt neue Früchte reifen.
    Herbsthimbeeren sind dagegen einjährig. Sie bilden im gleichen Jahr ihre Triebe und tragen daran ihre Früchte. Die Ruten sind kürzer und kompakter. Die Früchte entwickeln sich vor allem an der Spitze der einzelnen Ruten und ihren Verzweigungen. Die Erntezeit bei Herbsthimbeeren reicht von August bis Oktober. Früchte, die sich später noch an den Ruten bilden, reifen aufgrund fehlender Wärme einfach nicht mehr aus. Bei den Herbsthimbeeren werden nach der Ernte alle Ruten bodennah zurückgeschnitten.
    Viele Grüße und eine gute Zeit im Garten,

Kommentare sind geschlossen.